Freitag, 26 April 2024 18:07

Spektakuläre archäologische Entdeckungen in Heidelberg

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Heidelberg Heidelberg fot: pixabay

Im Jahr 1907 machte der Bauarbeiter Daniel Hartmann in der kleinen Gemeinde Mauer bei Heidelberg eine Entdeckung, die die wissenschaftliche Gemeinschaft aufhorchen ließ. Während seiner Arbeit in einem Sandabbaugebiet stieß er auf einen vollständig erhaltenen Unterkiefer eines Homo heidelbergensis. Dieser Knochenfund ist einer der ältesten Beweise für die menschliche Präsenz in Europa und wird auf etwa 609.000 Jahre datiert.

Geschichtlicher Kontext - die Entwicklung des Menschen

Die Erde, die vor etwa 4,6 Milliarden Jahren entstand, hat eine lange Geschichte der Entwicklung durchlaufen. In dieser Zeit entstanden Ozeane und später auch das Leben. Die Fossilien des Homo habilis aus Afrika, die etwa 2,8 Millionen Jahre alt sind, markieren den Beginn unserer Gattung Homo. Über Millionen Jahre entwickelten sich verschiedene Arten, darunter Homo erectus und Homo heidelbergensis, der vermutlich ein direkter Vorfahre des Neandertalers ist.

Fundort und Bedeutung

Der Fundort in Mauer ist nicht zufällig. Die Region war bekannt für ihre reichen archäologischen Schichten. Der Anthropologe Otto Schoetensack, der die Arbeiter auf die mögliche Bedeutung ihrer Funde hingewiesen hatte, war entscheidend an der Untersuchung des Fundes beteiligt. Die Entscheidung, den Namen Heidelbergmensch zu wählen, folgte einer Benennungstradition, die der Geologe William King mit Homo neanderthalensis begonnen hatte.

Der Heidelbergmensch - Merkmale und Lebensweise

Homo heidelbergensis zeichnete sich durch ein geringeres Gehirnvolumen im Vergleich zum modernen Menschen aus, aber seine Körpergröße und sein Gewicht waren ähnlich. Die perfekt erhaltene Zahnreihe ohne Karies gibt Einblick in die Ernährung und Lebensbedingungen der Zeit. Das feuchte und warme Klima in Südwestdeutschland bot ideale Bedingungen für Großtiere wie Elefanten und Säbelzahnkatzen, was den Heidelbergmensch sowohl zum Jäger als auch zum Gejagten machte.

Heute ist der Unterkiefer des Heidelbergmensch sicher im Tresor der Universität Heidelberg verwahrt und bietet Forschern wertvolle Einblicke in die frühe Menschheitsgeschichte. Dieser Fund unterstreicht nicht nur die Bedeutung von Heidelberg als ein Zentrum für Paläoanthropologie, sondern auch die Wichtigkeit archäologischer Forschung für unser Verständnis der menschlichen Evolution.

Quelle: Heidelberg24