Mittwoch, 19 Februar 2025 16:01

Heidelberger Student Johann W. auf Kreta vermisst - Große Suchaktion läuft

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Johann W.-Kreta Johann W.-Kreta pixabay/Foto illustrativ

Seit sechs Tagen fehlt jede Spur von Johann W., einem 20-jährigen Touristen aus Heidelberg, der auf Kreta unterwegs war. Rettungskräfte suchen fieberhaft nach dem jungen Mann, während seine Familie in Ungewissheit verharrt. Besonders besorgniserregend: Er wollte die gefährliche Samaria-Schlucht durchqueren, die im Winter eigentlich gesperrt ist.

Inhaltsverzeichnis:

Letzte Nachricht an die Familie und Spurensuche auf Kreta

Am 13. Februar schickte Johann W. seiner Schwester Teresa eine letzte Nachricht. Er versicherte ihr, dass es ihm gut gehe. Danach brach der Kontakt abrupt ab. Sein Mietwagen wurde später verlassen gefunden, was die Sorge der Familie weiter verstärkte.

Griechische Medien berichten, dass eine Überwachungskamera Johann am Eingang der Samaria-Schlucht gefilmt hat. Auf den Aufnahmen ist zu sehen, wie er aus dem Auto aussteigt, sich aufwärmt und dann los joggt.

Die Ermittler vermuten, dass der Student den 1.980 Meter hohen Berg Gingalos erklimmen wollte. Am Nachmittag hatte er seiner Schwester genau das mitgeteilt. Seine letzte Nachricht kam um 19:40 Uhr – zu einer Zeit, als es bereits dunkel war. Seither fehlt jede Spur.

Familie von Johann W. sammelt Spenden für die Suche

Um die Rettungsaktion zu unterstützen, hat Johanns Tante Hilde May eine Spendenkampagne auf einer Online-Plattform gestartet. Bis zum 19. Februar wurden bereits 26.199 Euro von den benötigten 40.000 Euro gesammelt.

Sein Vater Mike und seine Geschwister Lara, Carl und Teresa sind bereits auf Kreta eingetroffen. Sie unterstützen Polizei, Feuerwehr und Bergrettung aktiv bei der Suche. Die Mittel werden vor allem für Unterkünfte, Verpflegung und notwendige Bergausrüstung gebraucht. Jeder Tag zählt – je länger die Suche dauert, desto schwieriger wird es, Johann lebend zu finden.

Rettungskräfte setzen Drohnen und Helikopter ein

Die Suche gestaltet sich äußerst schwierig, da das Gebiet riesig ist. Um alle möglichen Routen zu überprüfen, werden nicht nur Suchhunde eingesetzt, sondern auch moderne GPS-Technik, Drohnen und ein Helikopter. Ein zweiter Hubschrauber soll bald zur Unterstützung hinzukommen.

Die Bedingungen in der Samaria-Schlucht sind besonders gefährlich. Im Winter ist das Gebiet offiziell für Wanderer gesperrt, da starke Regenfälle Erdrutsche, Steinschläge und Überschwemmungen verursachen können. Dennoch durchkämmen Feuerwehr und Rettungsteams die Gegend weiter. Auch die Küstenwache wurde alarmiert, falls Johann den Weg bis zum Meer gefunden haben sollte.

Wanderungen auf Kreta oft riskant - schon mehrere tödliche Unfälle

Unfälle mit ausländischen Wanderern sind auf Kreta keine Seltenheit. Bereits im vergangenen Jahr kamen dort mehrere Touristen ums Leben. Im Juni verunglückte ein 67-jähriger Deutscher tödlich, im September ein 60-Jähriger.

Oft sind es die extremen Wetterbedingungen, die Wanderern zum Verhängnis werden. Hitze kann zu Hitzschlägen und Orientierungslosigkeit führen, im Winter sind es Schneefälle und Regen, die Wege unpassierbar machen.

Die Rettungsteams auf Kreta setzen ihre Suche unermüdlich fort. Die Familie von Johann hofft weiterhin auf ein Lebenszeichen.

Quelle: wpblogs4free.com/de, heidelberg24.de