Montag, 17 März 2025 18:32

Mehr Unfälle, aber weniger Verkehrstote in Mannheim und Region

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Verkehrsunfälle Verkehrsunfälle pixabay/Foto illustrativ

Die neuesten Daten des Polizeipräsidiums Mannheim zur Verkehrsunfallstatistik 2024 zeigen einen leichten Anstieg der Gesamtzahl der Unfälle um 3,3 Prozent auf 31.830 Fälle. Gleichzeitig gab es jedoch einen deutlichen Rückgang der tödlichen Verkehrsunfälle, wobei die Zahl der Verkehrstoten von 32 auf 20 sank. Dies stellt einen wichtigen Fortschritt in der Verkehrssicherheit dar.

Inhaltsverzeichnis:

Anstieg der Unfälle, aber weniger Todesfälle

Seit 2014 war ein stetiger Anstieg der Unfallzahlen zu beobachten, der 2018 mit 33.529 Unfällen seinen Höchststand erreichte. Nach einem Rückgang während der Pandemie stiegen die Zahlen wieder an, bleiben jedoch noch 5,1 Prozent unter dem Niveau von 2018.

Die Zahl der Verkehrsunfälle mit Verletzten erhöhte sich um 3,9 Prozent, wobei 3.383 Personen leicht verletzt wurden – ein Anstieg von 5,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Schwerverletzte gingen dagegen leicht zurück: 409 Fälle gegenüber 414 im Jahr 2023.

Besonders positiv ist die Entwicklung bei den tödlichen Unfällen: 20 Todesopfer im Vergleich zu 32 im Vorjahr bedeuten eine Reduzierung um über ein Drittel.

Kinder und verletzungsgefährdete Verkehrsteilnehmer

Die Zahl der Unfälle mit Kindern sank leicht von 220 auf 217, wobei 210 Kinder verletzt wurden, 199 davon leicht und 11 schwer. Besonders in Heidelberg gab es einen Rückgang um 43,2 Prozent.

Unfälle mit gefährdeten Verkehrsteilnehmern wie Fußgängern, Radfahrern oder E-Scooter-Nutzern zeigten regional unterschiedliche Entwicklungen. Während in Mannheim und Heidelberg ein Rückgang von 3,1 Prozent bzw. 11,1 Prozent verzeichnet wurde, stieg die Zahl der Unfälle im Rhein-Neckar-Kreis um 9,5 Prozent.

Besonders auffällig: Die Zahl der tödlichen Fahrradunfälle sank von 9 auf 2. Dennoch ereigneten sich 1.279 Fahrradunfälle, bei denen 1.049 Radfahrer verletzt wurden, darunter 127 schwer. Auch Unfälle mit E-Scootern nahmen stark zu: 203 Fälle bedeuten einen Anstieg von 27,7 Prozent, wobei eine Person ums Leben kam.

Autobahnen und LKW-Unfälle - Steigende Zahlen

Auf den Autobahnen im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Mannheim gab es 6,8 Prozent mehr Unfälle als im Vorjahr. Besonders besorgniserregend ist der Anstieg der Unfälle mit Personenschaden um 25,1 Prozent. Die Zahl der Schwerverletzten stieg um vier auf insgesamt 41 Personen. Die Zahl der Todesopfer auf Autobahnen halbierte sich jedoch von 4 auf 2.

Unfälle mit LKW-Beteiligung machten 28,4 Prozent der Autobahnunfälle aus. Bei 342 solcher Unfälle wurden 160 Menschen verletzt – ein deutlicher Anstieg gegenüber den 109 Verletzten des Vorjahres.

Ursachen - Alkohol, Drogen und Geschwindigkeit

Die Zahl der Unfälle unter Alkoholeinfluss sank um 2,1 Prozent auf 321 Fälle, wobei ein Mensch ums Leben kam. Die meisten alkoholisierten Fahrer waren mit Autos unterwegs, gefolgt von Fahrrädern und E-Scootern.

Unfälle unter Drogen- oder Medikamenteneinfluss stiegen um 20 Prozent auf 72 Fälle. Dabei wurden 39 Personen verletzt, eine davon tödlich.

Auch Geschwindigkeitsverstöße führten zu mehr Unfällen: Ein Anstieg um 8 Prozent auf 838 Fälle bedeutete 607 Verletzte, darunter 95 Schwerverletzte. 7 Menschen kamen durch zu hohe Geschwindigkeit ums Leben – das entspricht 35 Prozent aller tödlichen Unfälle.

Senioren im Straßenverkehr

Senioren waren an 2.619 Unfällen beteiligt, ein Anstieg von 8,6 Prozent gegenüber 2023. Besonders alarmierend ist ihr überproportional hoher Anteil an tödlichen Unfällen. Obwohl sie nur 20 Prozent der Bevölkerung ausmachen, stellten sie 35 Prozent der Verkehrstoten.

Mehr Aufmerksamkeit für Sicherheit notwendig

Die Verkehrsunfallstatistik 2024 zeigt ein gemischtes Bild. Während die Zahl der Unfälle gestiegen ist, sind tödliche Verkehrsunfälle und einige besonders gefährdete Gruppen weniger betroffen. Dennoch bleiben Alkohol, Drogen, überhöhte Geschwindigkeit und Unfälle mit Senioren große Herausforderungen. Polizeipräsidentin Ulrike Schäfer mahnt zur Vorsicht im Straßenverkehr und betont die Wichtigkeit von Sicherheitsabständen und Tempolimits.

Quelle: Rhein Neckar Zeitung, www.milekcorp.com/de/