Donnerstag, 21 März 2024 22:47

Freiheitsstrafe für Prostituierte wegen Betrugs eines Heidelbergers um 1,8 Millionen Euro

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Betrug Betrug fot: pixabay

Im Rahmen eines aufsehenerregenden Gerichtsprozesses wurde eine 31-jährige bulgarische Prostituierte vom Landgericht Heidelberg zu einer Freiheitsstrafe von vier Jahren und sechs Monaten verurteilt. Ihr wurde vorgeworfen, einen 59 - jährigen Mann aus Heidelberg durch gewerbsmäßigen Betrug um fast 1,8 Millionen Euro erleichtert zu haben.

Hintergrund der Verurteilung

Die Bekanntschaft zwischen der verurteilten Frau und dem Geschädigten entstand im Rotlichtviertel von Frankfurt. Der 59 - Jährige verliebte sich in die Frau, die seit elf Jahren als Prostituierte arbeitete. Über die Dauer von anderthalb Jahren gelang es ihr, durch Vorspiegelung falscher Tatsachen und Erfindung von Bedrohungsszenarien, in denen sie angeblich nur durch die Zahlung großer Geldsummen gerettet werden könne, insgesamt knapp 1,8 Millionen Euro von ihm zu erlangen.

Dynamik der Betrugshandlungen

Zunächst unterstützte der Mann die Frau mit kleineren Geldbeträgen, die jedoch mit der Zeit immer weiter anstiegen. Trotz aufkommender Zweifel im Sommer 2022 setzte der Geschädigte seine Zahlungen fort, beeinflusst durch sporadische Besuche der Frau, bei denen sie ihm sexuell zu Diensten war. Die entscheidende Wendung trat ein, als der Mann die Polizei einschaltete und durch Tik - Tok - Videos der Frau, die ihre angebliche Gefangenschaft widerlegten, Gewissheit über den Betrug erlangte.

Verhandlung und Urteil

Während des Prozesses schwieg die Angeklagte größtenteils und vermied jeden Blickkontakt mit dem Geschädigten. Erst bei der Urteilsverkündung äußerte sie Reue. Obwohl sie versprach, den entstandenen Schaden wiedergutzumachen, ist zweifelhaft, ob dies möglich sein wird, da vom entwendeten Geld nur noch ein geringer Teil übrig ist. Die Verwendung des Geldes für Luxusaufenthalte, Schönheitsoperationen und Immobilieninvestitionen in Bulgarien wurde während der Verhandlung offenbart, jedoch blieb die Frage nach möglichen Hintermännern unbeantwortet.

Das Urteil des Heidelberger Landgerichts markiert den Abschluss eines Falles, der die ernsten Folgen von emotionaler Manipulation und Betrug hervorhebt. Trotz des Geständnisses und der ausgedrückten Reue der Verurteilten bleibt die vollständige Aufklärung der Tat und die Kompensation des Schadens eine herausfordernde Aufgabe.

Quelle: rnz.de