Großübung simuliert Erdbeben der Stärke 6,9
Das Szenario der Übung simuliert ein Erdbeben der Stärke 6,9, das die Region um Mannheim schwer trifft. Die Folgen: viele Todesopfer, Verletzte und Vermisste. Der Schadensfall erfordert internationale Hilfe, da Verkehrswege blockiert und Industriebetriebe, die mit gefährlichen Chemikalien arbeiten, gefährdet sind. Das Innenministerium von Baden-Württemberg organisiert diese 36-stündige Übung, die den Europäischen Katastrophenschutzmechanismus in Aktion zeigt.
Baden-Württemberg ist eine Region mit vielen Unternehmen, die gefährliche Stoffe verarbeiten, was das Risiko bei einem Erdbeben noch erhöht. In einem solchen Fall kann es zu Austritten von Gefahrstoffen kommen, die sowohl für die Bevölkerung als auch die Umwelt gravierende Folgen haben könnten.
Mannheimer Feuerwehr - ein starkes Team für den Katastrophenschutz
Dr. Volker Proffen, Sicherheitsdezernent Mannheims, hebt die Bedeutung der Übung für die Region hervor. Mannheim sei eine Stadt, die direkt an die Großindustrie mit vielen Störfallbetrieben grenzt. Die Mannheimer Feuerwehr gehört mit ihren Spezialeinheiten zu den am besten ausgestatteten Feuerwehren Deutschlands. Die Mannheimer Feuerwehr spielt eine zentrale Rolle bei der Bewältigung von Großschadenslagen und trainiert in der Übung gemeinsam mit internationalen Partnern aus Frankreich, Griechenland, Österreich und der Schweiz.
Insgesamt sind mehrere Hilfsorganisationen beteiligt, darunter das Deutsche Rote Kreuz, der Malteser Hilfsdienst und das Technische Hilfswerk. An verschiedenen Übungsorten, wie dem Mannheimer Hafen, wird auch auf der Mobilen Übungsanlage Binnengewässer geprobt.
Zusammenarbeit auf europäischer Ebene
Thomas Strobl, Innenminister von Baden-Württemberg, betont, dass die Krisen der vergangenen Jahre gezeigt haben, wie wichtig die internationale Zusammenarbeit im Katastrophenschutz ist. Katastrophen machen an Landesgrenzen nicht halt, weshalb der länderübergreifende Einsatz geübt werden müsse. Die Übung „Magnitude“ ist die erste ihrer Art in Deutschland und soll die Zusammenarbeit mit europäischen Partnern stärken, so Strobl.
Ein weiterer Schwerpunkt der Übung ist der Umgang mit chemischen, biologischen, radiologischen oder nuklearen Gefahren (CBRN-Lagen). Die „Analytische Taskforce“ (ATF) aus Mannheim ist dabei ein wichtiger Akteur. Diese Spezialeinheit war bereits mehrfach auf regionaler und nationaler Ebene im Einsatz. Bei der Übung wird ein Team aus Griechenland erwartet, das zusammen mit der ATF und der Berufsfeuerwehr Wien die internationalen Abläufe in Krisensituationen trainieren wird.
Ein wichtiger Schritt für den Katastrophenschutz
Die Übung „Magnitude“ in Mannheim zeigt, wie wichtig die Vorbereitung auf Großschadensereignisse ist. Durch die Zusammenarbeit mit internationalen Partnern können alle Beteiligten wertvolle Erfahrungen sammeln und ihr Wissen in der Praxis anwenden. Mannheim und die Region Baden-Württemberg spielen eine zentrale Rolle im europäischen Katastrophenschutz und setzen mit dieser Übung ein wichtiges Zeichen für die Sicherheit in Europa.
Quelle: www.patizonet.com/de, mannheim24.de