Freitag, 25 Oktober 2024 17:38

Katastrophenschutzübung „Magnitude“ in Mannheim und Schwarzach

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DRK DRK pixabay / Foto illustrativ

Die europäische Katastrophenschutzübung "Magnitude" erreichte am Freitag zwei Hauptorte in Baden-Württemberg. Im Zentrum der Übung standen der Mannheimer Hafen und die Johannes-Diakonie in Schwarzach, in denen verschiedene Szenarien nach einem Erdbeben simuliert wurden. Mehr als 200 Einsatzkräfte aus verschiedenen Ländern waren aktiv beteiligt, um die realitätsnahe Bewältigung der Gefahren zu üben und internationale Zusammenarbeit zu stärken.

Inhaltsverzeichnis:

  • Evakuierung in der Johannes-Diakonie Schwarzach
  • Schiffsunfall im Mannheimer Hafen
  • Spezialeinheiten aus Österreich und Griechenland unterstützen
  • Realistische Darstellung der Verletzungen und Abschluss der Übung

Evakuierung in der Johannes-Diakonie Schwarzach

In Schwarzach, im Neckar-Odenwald-Kreis, wurde das Gebäude der Johannes-Diakonie nach einem fiktiven Erdbeben als einsturzgefährdet angenommen. Insgesamt 34 Bewohnerinnen und Bewohner, darunter viele Rollstuhlfahrer und Menschen mit besonderen Bedürfnissen, wurden erfolgreich evakuiert. Die Rettung erfolgte über mehrere Stockwerke und speziell gesicherte Treppen, um die Sicherheit aller Beteiligten zu gewährleisten.

Die Einsatzkräfte des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) und des Technischen Hilfswerks (THW) waren vor Ort, unterstützt von zahlreichen Beobachtern, die den Ablauf der Übung analysierten. Auch der Innenminister von Baden-Württemberg, Thomas Strobl, und der EU-Kommissar für humanitäre Hilfe und Krisenschutz, Janez Lenarčič, nahmen an der Übung teil, um sich einen Überblick über die Maßnahmen zu verschaffen.

Schiffsunfall im Mannheimer Hafen

Parallel zur Evakuierungsübung fand am Vormittag im Mannheimer Hafen ein weiteres Szenario statt. Nach einem simulierten Erdbeben ereignete sich im Mühlauhafen ein Schiffsunfall, bei dem ein Frachtschiff leckgeschlagen war und gefährliche Gase und Flüssigkeiten freigesetzt wurden. Rund 200 Helfer der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) und Feuerwehrkräfte waren im Einsatz, um Verletzte zu bergen, zu dekontaminieren und medizinisch zu versorgen. Ein dauerhafter Wasserstrahl wurde auf das Schiff gerichtet, um das Austreten weiterer Substanzen zu verhindern.

Spezialeinheiten aus Österreich und Griechenland unterstützen

Um die Übung so realistisch wie möglich zu gestalten, arbeiteten Spezialeinheiten aus verschiedenen Ländern zusammen. Dazu gehörte die DEKON-Einheit aus Karlsruhe, die für die Dekontamination von gefährlichen Substanzen zuständig ist. Die Analytische Task Force übernahm die Überwachung von biologischen, chemischen und radiologischen Gefahren. Spezialeinheiten aus Österreich und Griechenland waren ebenfalls anwesend, um die länderübergreifende Koordination in Krisenfällen zu verbessern.

Ein zentrales Ziel der Übung war die Simulation der internationalen Zusammenarbeit, wie Übungsleiter Timo Imhof betonte. Die Teilnahme verschiedener Nationen ermöglichte es, die Abläufe und Abstimmungen im Ernstfall zu testen und zu verbessern.

Realistische Darstellung der Verletzungen und Abschluss der Übung

Für eine möglichst authentische Darstellung der Verletzten im Mannheimer Hafen waren 200 ehrenamtliche Statisten im Einsatz. Die „Verletzungen“ wurden aufwendig mit speziellen Techniken dargestellt: Klaffende Wunden und Verätzungen wurden mithilfe von Schminkfarbe, Zuckerrübensirup, Gelatine und anderen Materialien simuliert, um den Einsatzkräften eine realitätsnahe Rettungssituation zu bieten.

Die Übung „Magnitude“ wird am Samstag in Bruchsal mit einem weiteren Szenario, einem simulierten Chemieunfall, abgeschlossen. Sie begann bereits am Donnerstag in Mosbach mit der Übung zur Bergung von Toten und Verletzten nach dem simulierten Erdbeben.

Quelle: www.milekcorp.com/de, swr.de