Montag, 23 Juni 2025 15:15

Tödliche Amokfahrt in Mannheim

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Amokfahrt in Mannheim Amokfahrt in Mannheim pixabay/Foto illustrativ

Ein Mann rast am Rosenmontag mit einem Auto durch die Mannheimer Innenstadt. Sein Ziel: tödliche Angriffe auf Passanten. Zwei Menschen sterben, mehrere werden verletzt. Jetzt hat die Staatsanwaltschaft Anklage erhoben.

Inhaltsverzeichnis:

Friedrichsring und Paradeplatz im Fokus

Die Staatsanwaltschaft Mannheim hat nach umfangreichen Ermittlungen Anklage gegen einen 40-jährigen deutschen Staatsbürger erhoben. Ihm werden unter anderem Mord, versuchter Mord sowie gefährliche Körperverletzung vorgeworfen. Die Tat ereignete sich am Rosenmontag, den 12. Februar, gegen 12:14 Uhr in der Mannheimer Innenstadt. Die Ermittlungen haben keine Hinweise auf ein politisches oder religiöses Motiv ergeben.

Laut Behördenangaben durchfuhr der Beschuldigte mit seinem Fahrzeug zunächst eine rote Ampel am Friedrichsring in Höhe des Wasserturms. Anschließend lenkte er das Auto mit einer Geschwindigkeit zwischen 40 und 50 km/h in die angrenzende Fußgängerzone. Ziel war es offenbar, mit hohem Tempo möglichst viele Passanten zu erfassen. Bereits am Beginn der Fußgängerzone fuhr er gezielt auf zwei Personen zu. Beide wurden von der linken Fahrzeugfront erfasst. Eine Person erlitt schwere, die andere leichte Verletzungen.

Wenige Hundert Meter weiter steuerte der Fahrer mit mindestens 80 km/h gezielt auf einen weiteren Fußgänger zu. Dieser wurde durch die Luft geschleudert und fiel auf eine danebenstehende Person. Die Verletzungen des Getroffenen waren so schwer, dass er noch am Tatort verstarb.

Zwei Tote, mehrere Verletzte

Am Paradeplatz fuhr der Täter sein Fahrzeug erneut in eine Menschengruppe und erfasste zwei Fußgängerinnen. Beide wurden schwer verletzt, eine von ihnen erlag noch vor Ort ihren Verletzungen. Rund 100 Meter weiter erfasste das Fahrzeug erneut drei Menschen. Zwei davon erlitten schwere, eine Person leichte Verletzungen. Die Geschwindigkeit lag laut Ermittlern bei mindestens 50 km/h. Insgesamt wurden bei der Amokfahrt:

  • 2 Personen getötet,
  • 3 schwer verletzt,
  • 2 leicht verletzt.

Im Stadtteil E7 wendete der Mann das Fahrzeug offenbar mit dem Ziel, zu fliehen. Dabei wurde er durch einen Taxifahrer gestoppt. Um diesen einzuschüchtern, feuerte der Täter einen Schuss mit einer Schreckschusswaffe in die Luft. Kurz darauf flüchtete er zu Fuß und verletzte sich selbst mit einem Schuss in den Mund. Er überlebte.

Keine Aussagen, Hinweise auf psychische Krankheit

Der Beschuldigte äußerte sich bisher nicht zu den Vorwürfen. Laut Gutachten leidet der Mann seit vielen Jahren an einer psychischen Erkrankung. Eine verminderte Schuldfähigkeit zum Tatzeitpunkt kann nicht ausgeschlossen werden.

Das Landgericht Mannheim muss nun über die Zulassung der Anklage entscheiden. Der Mann befindet sich weiterhin in Untersuchungshaft. Die Ermittlungen sind abgeschlossen. Ein genauer Termin für die Hauptverhandlung steht noch aus.

Quelle: MANNHEIMER MORGEN, www.extratimeout.com/de