Inhaltsverzeichnis:
- Heidelberg startet Pilotprojekt mit Scan-Auto
- Baden-Württemberg und das Landesmobilitätsgesetz
- Mehr Kontrollen in kürzerer Zeit
- Datenschutz und technische Abläufe
Heidelberg startet Pilotprojekt mit Scan-Auto
Das Fahrzeug fährt zunächst in der Altstadt und im Stadtteil Bahnstadt. Dort überprüft es mit Kameras auf dem Dach Kennzeichen parkender Autos und gleicht sie mit einer Datenbank ab. Die Technik funktioniert nur, wenn Parkberechtigungen digital erfasst sind. In der Altstadt sind ausschließlich Bewohnerparkplätze erlaubt, während in Bahnstadt Parkautomaten mit Kennzeicheneingabe installiert sind.
Die Stadt Heidelberg hat noch kein Enddatum für die Testphase genannt. Eine erste Bewertung soll im Frühjahr erfolgen. Danach will die Kommune entscheiden, ob das Projekt verlängert wird.
Baden-Württemberg und das Landesmobilitätsgesetz
Seit März ist Baden-Württemberg das erste Bundesland, das den Einsatz von Scan-Autos erlaubt. Grundlage bildet das Landesmobilitätsgesetz. Auch in Mannheim, Freiburg und Waldshut-Tiengen sind ähnliche Versuche geplant. In Mannheim könnte der Probebetrieb im vierten Quartal 2025 starten, zunächst in der Neckarstadt. Freiburg plant den Start im ersten Halbjahr 2026.
Ein früherer Test fand auf dem Parkplatz der Universität Hohenheim statt. Dort wurden über 1.200 Stellplätze innerhalb von 75 Minuten dreimal kontrolliert. Ein Mitarbeiter hätte dafür rund sieben Stunden benötigt.
Mehr Kontrollen in kürzerer Zeit
In Heidelberg kontrollieren derzeit etwa 30 Mitarbeitende parkende Fahrzeuge, in Mannheim rund 55. Ein Scan-Auto schafft bis zu 1.000 Kontrollen pro Stunde. Zu Fuß sind es nur etwa 50. Diese Zahlen basieren auf Erfahrungen aus Städten wie Amsterdam.
Die Fahrzeuge sollen die Arbeit des Ordnungsdienstes erleichtern, jedoch keine Stellen ersetzen. Verkehrsminister Winfried Hermann erwartet mehr Sicherheit im Straßenverkehr. Laut Verkehrsministerium hängt etwa jeder fünfte Unfall innerorts mit ruhendem Verkehr zusammen.
Datenschutz und technische Abläufe
- Daten korrekt abgestellter Autos werden sofort gelöscht
- Informationen über Falschparker verschwinden nach Abschluss des Bußgeldverfahrens
- Fußgänger werden automatisch verpixelt
Das Projekt wird vom Verkehrsministerium Baden-Württemberg gemeinsam mit der Firma DCX Innovations GmbH umgesetzt. Eine endgültige Entscheidung über die Nutzung der Scan-Autos soll Anfang 2026 fallen.
Quelle: SWR, www.milekcorp.com/de/